Nichtsahnend nimmt man als Zuschauer auf der Tribüne der Kehlbachhalle in Everswinkel Platz, um das Spiel unserer E-Jugend gegen das Team aus Everswinkel zu verfolgen, ohne zu wissen, wie sehr die Nerven am sonnigen Sonntagmorgen noch strapaziert werden sollten.Alles fing mit einer Zwei-Tore Führung für unsere Recken an, wobei Everswinkel nach vier Minuten der Ausgleich gelang. In der gesamten ersten Halbzeit zeigte sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei die HSG immer wieder einen Zwei- bis Drei-Tore-Vorsprung herausarbeiten konnte. Immer wieder konnte durch konzentriertes Passspiel der Ball nach vorne gebracht werden, sich Chancen herausgearbeitet und der Torwart von Everswinkel überwunden werden. Dieser stellte sich jedoch als formidabler Hüter des Tors heraus, der immer wieder schnell abtauchte, um Bälle herauszuholen. Aber auch die HSG hatte eine Katze im Tor, der teilweise sehr gute platzierte Bälle aus den Ecken fischen konnte. Am Anfang der zweiten Halbzeit war die Konzentration bei unserer E-Jugend nicht von Anfang an voll da, sodass die Mannschaft aus Everswinkel, die im Gegensatz zu unseren Spielern sehr wach aus der Kabine kam, erst ausgleichen und in der 25. Minute sogar das erste mal in Führung gehen konnte. Dies war dann zum Glück jedoch auch der Weckruf, den unsere HSG gebraucht hat und nur 30 Sekunden später war der Ausgleich wiederhergestellt. In den nächsten Minuten wechselte die Führung immer wieder, wobei aber das Spiel mit voranschreitender Zeit auf beiden Seiten etwas hektischer und fehleranfälliger wurde.Die Trainer auf beiden Seiten nutzen ihre Auszeiten, um den Jungs noch einmal die letzten taktischen Anweisungen mit auf den Weg zu geben und der Schlachtruf: “Attacke Pinguin” schallte laut durch die Halle. Eine Minute vor Schluss stand es dann 18:18 und unseren Spielern gelang es 30 Sekunden vor Schluss noch einmal in Führung zu gehen. Jetzt wollte man unbedingt die Führung über die Zeit bringen und alles in die Abwehr werfen. Es galt, eng am Gegenspieler zu bleiben, Pässe zu verhindern und den Durchbruch der in schwarz spielenden Everswinklern nicht zuzulassen. Aber es kam, wie es kommen musste - die Gastgeber konnten nur 17 Sekunden später den erneuten Ausgleich erzielen.Es waren nur noch 16 Sekunden auf der Uhr, also nicht mehr viel Zeit, um noch ein letztes mal einen Angriffsversuch zu starten. Mit gebotener Eile wurden noch einmal die letzten Kraftreserven mobilisiert, der Ball schnell nach vorne gespielt und wir waren frei durch in der Mitte. Der platzierte Wurf in die linke untere Ecke hatte die Zuschauer schon von den Sitzen gerissen und sie hatten den Jubelschrei auf den Lippen. Doch daraus wurde nichts, denn der Torwart von Everswinkel tauchte blitzschnell ab und konnten den Ball nach rechts abwehren. Hier konnten unser Außen den Ball gedankenschnell sichern, wurde dabei jedoch gefoult, quasi mit Ertönen der Sirene, die das Ende des Spiels signalisierte.Der Freiwurf sollte jedoch noch ausgeführt werden. Da stand er nun, der Freiwurfschütze, mehr oder weniger in der Ecke des Feldes. Ihm gegenüber die schwarze Wand aus den Spielern aus Everswinkel sowie der wache Torwart in Erwartung des Wurfes. Definitiv nicht die beste und aussichtsreichste Position für einen allerletzten Wurf aufs Tor. Mit dem letzten Pfiff des Schiedsrichters holt unser Schütze aus, wirft den Ball an den Händen der Abwehr vorbei und schweißt den Ball in die obere rechte Ecke des Tors. Der Jubelschrei der Mannschaft und der mitgereisten Fans schallt durch die Halle und die Spieler und Trainer liegen sich in den Armen. Was für ein Wurf, was für ein Tor! Was für ein krönender Abschluss für den Kampf- und Teamgeist der Mannschaft in diesem Spiel!Insgesamt war es ein sehr ausgeglichenes und spannendes Spiel, was auch mit einem Unentschieden ein faires Ende gehabt hätte, doch diesmal war Fortuna auf der Seite der HSG zum Entstand von 19:20.